Karim El Souessi, Dr.

Mediziner

Aktuelle Arbeistsschwerpunkte: Schwerpunkte der Tätigkeit sind Psychoonkologie und Palliativmedizin. Yoga und T´ai-Chi-Qi-Gong sowie tibetische Meditation, Vipassana und Zen-Meditation seit 1979 im In- und Ausland bei verschiedenen Lehrern. Lehrerlaubnis seit 2008 durch den Zen-Meister P. AMA Samy, Bodhizendo, Indien. Mitglied der Sanbo-Zen-Schule von Yamada Ryoun Roshi, Japan.

Dr. Souessi am 09. April 1961 in Miltenberg/Main geboren.

Er studierte Medizin und Germanistik/Deutsch als Fremdsprache (DaF) in Berlin, Würzburg sowie in München. Abschluss der Studien Medizin 1993, Germanistik/(Daf) 1995. Mehrere Auslandsaufenthalte mit beruflicher Tätigkeit in beiden Fachbereichen, darunter auch ein einjähriges Lektorat in Kwangju, Südkorea für Germanistik, begleitend Mitarbeit in der Gynäkologie und Vortragsreihe zur Psychosomatik gynäkologischer Erkrankungen. Er ist seit 2003 als Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit Naturheilverfahren niedergelassen.


Kapitel: “Nicht lokales Bewusstsein und das Sterben des illusionären Ichs”


Ist das sterbliche Ich in Wahrheit eine Illusion?

Die thematische Auseinandersetzung mit dem Thema Endlichkeit nimmt die Ich-Werdung im Zyklus von Werden und Vergehen in den Fokus. Die in unserer linken Gehirnhälfte lokalisierte Fähigkeit, die Welt als Ich zu begreifen und in eine dualistische Subjekt-Objekt-Realität einzutreten, führt dazu, dass das im Kindesalter unbewusste Gefühl des Eingebettetseins in einen größeren und umfassenden, immerwährenden Schöpfungsraum verloren geht.

Die Angst vor dem Tod, die Frage nach dem Davor und Danach, gibt der Endlichkeit des Daseins im Zuge der Individuationsprozesse seit der Mitte des 19. Jahrhunderts mehr und mehr Gewicht. Die Folge davon zeigt sich in den Versuchen, dem Ich in seiner Selbstentfaltung möglichst viel Raum zu geben und das Sterben hinauszuzögern.

Am Lebensende angekommen, gewinnen heute würdevollere Formen des Älterwerdens und des Umgangs mit den letzten Wochen vor dem Ende des sterblichen Ichs an Bedeutung, dem es Rechnung zu tragen gilt. Während da in uns etwas stirbt, ist da gleichzeitig etwas, das das nie stirbt. In der Erfahrung dieser Tatsache wird das sterbende Ich tranzendiert.